UMTS-Mast

Strahlenbelastung (m)eines Kopfes

Handybetrieb versus Strahlenbelastung im exponiertesten Klassenraum (O4)

Die Ausgangssituation ist hier nicht erläutert. Sie ist den mit der Materie vertrauten Personen bekannt.

Die folgende Aufstellung enthält einer Reihe von Vereinfachungen, um anschaulich zu bleiben. Auf Grenzwerte wurde kein Bezug genommen, da sie in der Einheit V/m angegeben werden, was für den Laien kaum verständlich ist. Statt dessen habe ich die Leistung in Watt angegeben, die bei Auftreffen auf ein Lebewesen aufgenommen wird (bei diesen kurzen Wellenlängen fast ausschließlich in Form von Wärmewirkung). Ich nehme zur Sicherheit immer ungünstigere Werte an, als realistischer Weise zu erwarten sind.

Annahme: Rundstrahler mit 20 Watt Sendeleistung mit eher horizontaler Abstrahlcharakteristik. Ich stehe in der Entfernung von einem Meter auf gleicher Höhe und nehme mit einer angenommenen Körperfläche von 50 cm mal 200 cm (so groß bin ich nicht wirklich) folgende Leistung auf:

Abstand:
Dämpfung:
Aufgenommene Leistung:
Kommentar
1 m
1/13
1,5 W
ich passe 13 mal auf den Kreis mit dem Radius 1m

Tatsächlich handelt es ich sich nicht um einen Rundstrahler, sondern um (mehrere) Strahler mit mäßiger Richtcharakteristik in der Ebene und starker Richtcharakteristik in der Vertikalen. Ich positioniere mich in der Hauptkeule und nehme folgende aufgenommene Leistung an:
1 m
10 W
2 m
1/4
2,5 W
Die Leistung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab.
4 m
1/4
625 mW
8 m
1/4
156 mW
16 m
1/4
39 mW
32 m
1/4
9,7 mW

Jetzt befinde ich mich in der am stärksten betroffenen Klasse unserer Schule. Die Hochfrequenz muss ein Verblendwerk aus Klinkersteinen von 12 cm Stärke (Dämpfung 4 dB) durchdringen. Ferner eine Stahlbetonmauer in einer Stärke von 24 cm Stärke (Dämpfung von 19 dB bei 15 cm – bei 24 cm ca. 30 dB). Weitere Dämpfungsfaktoren infolge von Reflexionen wegen nicht senkrechten Auftreffens auf das Mauerwerk lasse ich außer acht, ebenso erhöhte Dämpfung wegen schiefer und damit längerer Wege durch das Mauerwerk. Zusammen macht das also mindestens 34 dB Dämpfung aus. Um aber auf der ganz sicheren Seite zu sein, nehme ich nur 20 dB Dämpfung an, was einer Reduzierung der Leistung auf ein Zehntel entspricht (außerdem lässt sich damit leichter rechnen :) ).

In der Klasse
1/10
970 Mikrowatt

Ich habe vergessen, dass sich unsere Klasse nicht in der Hauptstrahlrichtung der Antenne befindet, sondern seitlich daneben. Ja, nicht einmal das, sondern auch noch schräg unterhalb. Die abgestrahlte Leistung wird aber in der horizontalen Ebene konzentriert in Richtung Bamenohl abgestrahlt. Dafür setze ich weitere 20 dB an.

Nicht in der Hauptkeule
1/10
97 Mikrowatt

Diese Werte beziehen sich auf meinen Körper mit den fantastischen Maßen von 50 cm mal 200 cm. Die Wirkfläche meines Kopfes macht aber nur ein Fünfzigstel meiner Körperfläche aus. Er nimmt also nur ein Fünfzigstel der bisher diskutierten Leistung auf.

Kopf
1/50
2 Mikrowatt

Mein Kopf nimmt also im Klassenraum O4 durchschnittlich 2 Mikrowatt HF-Leistung auf

Nun zu meinem Handy:

Annahme: Handytelefonat in ungünstiger Empfangslage – Handy fest ans Ohr gepresst. Handy sendet mit einer Leistung von 2 Watt (Tatsächlich geben nur wenige Geräte diese Leistung ab). Fast die Hälfte dieser Leistung wird unter den o. a. Bedingungen an den Kopf abgegeben. Zur Sicherheit gehe ich mal von einem Drittel aus – das sind 0,6 Watt.


0,6 Watt sind 600 000 Mikrowatt

Da ist das 300 000 fache der Leistung, die mein Kopf unter den zuvor beschriebenen Bedingungen aufnehmen würde.

Annahme: Handygespräch von 10 min Dauer unter den o. a. Bedingungen

Um die gleiche Hochfrequenzleistung im beschriebenen Klassenraum aufzunehmen, müsste ich mich mindestens für folgende Zeitdauer dort aufhalten:

10 min mal 300 000 = 3 000 000 min

oder

50 000 h

oder

2 083 d

oder

5,7 a

Ich müsste mich also Tag und Nacht 5,7 Jahre in dem Klassenraum aufhalten.

Bei 38 Schulwochen (5-Tagewoche) im Jahr und einer täglichen Arbeitszeit von 8 Stunden wären es immerhin:

32,8 Jahre

So viel zur Größenordnung des Problems

written 4u by Ned Nil